Frauen trainieren besser anders – welchen Einfluss haben Zyklus, Hormone und das weibliche Becken auf die Sportausübung
Was im Bereich Medizin derzeit als „Gendermedizin“ etwas Aufmerksamkeit findet, ist die Tatsache, dass der männliche Körper als Norm angesehen wird und die Unterschiede zum weiblichen Körper nicht berücksichtigt werden – Folge sind in der Medizin eine höhere Rate an Fehlbehandlungen.
Das gleiche gilt für den Sport. Vielfach betrachtet man Frauen als „kleine Männer“, oder die Unterschiede werden als Schwächen betrachtet, die Frauen durchs Training ausgleichen müssten.
Meine Erfahrung und meine Patientinnen erzählen mir, dass viele Frauen durch unpassendes Training ineffektiv üben oder sich sogar aktiv schaden. Wenn geschlechtsspezifische Unterschiede beachtet werden, trainieren Frauen mit besseren Ergebnissen, mehr Spaß und gesünder.
Sollten Frauen wirklich im breiten Squat mit schweren Gewichte trainieren?
Laut einer Studie sind 45 % der professionellen Crossfitterinnen inkontinent. Wenn man die weibliche Anatomie im Becken kennt, ahnt man, warum.
Doch nicht nur im neuen Trendsport Crossfit finden sich viele für Frauen ungeignete Übungen.
In der eintägigen Fortbildung „Frauenspezifisches Training“ gehen wir konkret auf folgende Themen ein:
- Zyklusbasiertes Training bei Frauen, die nicht hormonell verhüten
- Die grundsätzlichen Unterschiede in Anatomie und Stoffwechsel: Hormonelle Unterschiede, höherer Körperfettanteil, bessere Ausdauer, weicheres Bindegewebe, tieferer Körperschwerpunkt, weitere Beckenöffnung
- Weder im Sport noch in der allgemeinen Physio wird dem augenfälligsten Unterschied am menschlichen Skelett Rechnung getragen: das weibliche Becken ist weit weniger stabil
- Die Auswirkungen, die dies auf Training und Ernährung haben sollte: Yoga und Pilates für Frauen anpassen, weniger Explosivkraft und mehr Typ 1 Muskelfasern trainieren, den schwächeren Beckenboden beim Training der Bauchmuskulatur berücksichtigen, günstiges Ausdauertraining für Frauen – beckenbodenfreundlicher Laufstil, der Giftschrank für Frauen – plyometrisches Training, Crossfit, Squats mit Gewichten, Hampelmann, Sit Ups und Trampolin
- Frauenfreundiches Training bedeutet: Krafttraining unbedingt funktionell, warum die Schrittstellung so wichtig ist, besondere Bedeutung der Atemkoordination, Fokus auf Stärkung des Bindegewebes.
Ganz praktisch werden wir erkunden und erforschen, wie man potenziell ungünstige Übungen abändern und eine Trainingspraxis finden kann, die nicht nur gesünder ist, sondern auch bessere Ergebnisse bringt. Denn wenn Frauen ihre körperlichen Stärken ausspielen, trainieren sie effektiver, mit besseren Ergebnissen und mehr Spaß!
Am Mittwoch, den 10. Juli 2024 habe ich zu diesem Thema einen Vortrag gehalten. Diesen kannst du als Aufzeichnung für 25,- € erwerben, um einen Eindruck zu bekommen, was wir an dem Fortbildungstag am 17. November 2024 vertiefen werden.
Training für Frauen besser zu machen ist ein Thema, das mich zutiefst motiviert und ich freue mich auf zahlreiche TrainerInnen, TherapeutInnen und Hebammen in dieser Fortbildung. Auch Frauen, die das „nur“ für sich selbst anwenden wollen, sind willkommen.