Bei vielen Frauen (und Männern) mit Beckenboden-Problemen ist es mit ein paar Stunden Beckenbodenkurs leider nicht getan. Sie benötigen eine 1:1 Situation, in der sie offen ihre Symptome schildern können und Rückmeldung bekommen über ihre Übungsausführung und vor allem – ob sie ihren Beckenboden tatsächlich ansteuern können: Einzeltherapie für den Beckenboden.
In der Anamnese fühlt die/der Betroffene sich wahrgenommen, durch das Tasten des Beckenbodens (von außen durch die Kleidung, also nicht invasiv) während der Übungen entsteht (endlich) die Sicherheit „es richtig zu machen“ und dadurch wirksam zu üben, und durch die Begleitung des Therapeuten auch eine Bestätigung des Trainingserfolges. Sollte dieser ausbleiben, wissen wir zumindest – PatientIn und TherapeutIn – dass die Möglichkeiten der konservativen Trainingstherapie ausgeschöpft sind und können weitere Therapieoptionen ansprechen und in Betracht ziehen. Es ist wichtig, abschätzen zu können, wann eine Operation sinnvoll ist und bei welchen Krankheitsbildern Biofeedback und Elektrostimulation angezeigt sind.
Das ist die korrekte Vorgehensweise der evidenzbasierten Medizin.
Aber so oft können wir helfen! Mit einer kompetenten Einzeltherapie für den Beckenboden können wir in kurzer Zeit viel viel Gutes bewirken. Viele Frauen üben falsch, weil sie kräftig die Bauchpresse einsetzen im Glauben „viel hilft viel“ und „ich will doch richtig was spüren“. Und viele kennen nur die bekannten Standard-Übungen wie „Aufzug-Fahren“ oder „beim Zähneputzen den Beckenboden anspannen“ oder machen Übungen, die zwar gut, aber nicht für sie speziell geeignet oder wichtig sind.
Denn eine 80-jährige mit Hüftproblemen und einer Senkung sollte anders üben als eine junge Mutter mit 3 kleinen Kindern und einem lästigen Tröpfelproblem, eine 50 – jährige Büroangestellte braucht ein anderes Training als ein Mann, der nach einer radikalen Prostatektomie inkontinent ist.
Damit eine Trainingstherapie den erwünschten Nutzen bringt, muss das Training auf den Alltag der Betroffenen abgestimmt werden.
Das alles wird im Kurs BiB – Einzeltherapie berücksichtigt. Die Inhalte der Fortbildung sind:
– Krankheitsbilder und die Übungsschwerpunkte dazu
– unsere Grenzen und weiterführende Therapien
– die wichtigsten Übungen für alle therapierbaren Fälle
– partnerweises Üben und Anleiten, um die manuelle Palpation sicher zu erlernen
– Erstellen eines Therapieverlaufs und Zeichnen von individualisierten Trainingsplänen
Physiotherapeutinnen schätzen die präzise und praxisorientierte Herangehensweise. „In meiner letzten Beckenboden-Ausbildung blieb kaum Zeit für Übungen, weil die als bekannt vorausgesetzt wurden. Ich will aber wissen, wie ich konkret mit einem Patienten vorgehen kann und ein sicheres Gefühl dabei haben.“
Andere Therapeutinnen und Kursleiterinnen suchen die Vertiefung ihrer Beckenboden-Kenntnisse und Fähigkeiten: „Ich gebe Präventionskurse. Aber jedesmal sind mindestens drei Frauen dabei, die richtig ernste Probleme haben. Darum möchte ich mich besser auskennen und gezielte Übungen haben, auch wenn ich vermutlich keine Einzeltherapie machen werde.“
Die Praxis im Kurs BiB-Einzeltherapie für den Beckenboden läuft so ab, dass Sie kontinuierlich paarweise TherapeutIn und PatientIn sind. Sie leiten alle Übungen selbst an und führen sie unter Anleitung durch. Dabei überprüfen Sie durch Palpieren, ob die „PatientIn“ die Übungen auch korrekt durchführt.
Leitung: Irene Lang-Reeves
Die nächsten Möglichkeiten:
BiB – Einzeltherapie für den Beckenboden:
11. – 12. Oktober 2024, Gauting, Freitag 13 – Samstag 17 Uhr, 295 €